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1. Das Deutsche Reich - S. 28

1905 - Berlin : Mittler
— 28 — Als eine Bodenschwellung im heutigen hessischen und Weserberg- lande aus dem Meerbusen ein Binnengewässer bildete und die auf- gestauten Wassermassen sich schließlich einen Abfluß durch das rheinische Schiefergebirge gebahnt hatten, da füllten mit vereinten Kräften die Gletscher der Alpen, des Schwarz- und Wasgenwaldes die Grabensenke mit Moränenschutt zum Teil wieder zu. Ihnen verdankt die oberrheinische Tiefebene zum größten Teile ihre heutige Bodengestalt und Bodenzusammensetzung. I. Die oberrheinische Tiefebene. a) Lage und Grenzen. Dieselbe umfaßt das Tiefland zwischen Schwarzwald, Odenwald, Spessart im Osten, Taunus im Norden, Hunsrück, Hart, Wasgenwald im Westen und dem Schweizer Jura im Süden. b) Ausdehnung. Ihre größte nordsüdliche Ausdehnung beträgt fast 300 km, die westöstliche schwankt zwischen 20 und 60 km. Ihr Flächenraum beträgt etwa ein Viertel der Provinz Brandenburg. Welchen wirtschaftlichen Wert haben die natürlichen Landes Verhältnisse ? a) Der Boden. Gestalt und Zusammensetzung des Bodens dieser Ebene sind mannigfaltig. Unmittelbar an den Fuß des Wasgenwalds schließt sich ein wellenförmiges Gelände, das wegen seiner Bedeckung mit Löß außerordentliche Ertragsfähigkeit zeigt und für die Boden- kultur im ganzen Elsaß von höchstem Werte ist. Von ähnlicher Fruchtbarkeit ist der rechtsrheinische (badische) Teil der Ebene, der sich am Fuße des Schwarz- waldes entlangzieht. Ein wesentlich ungünstigeres Bud zeigen jedoch die Ufergelände des Rheines bis Straß bur g in einer Breite von 10 km. Hier liegen nämlich die Sand-, Kies- und Geröllmassen zutage, die das reißende Wasser des Rheins bis hierher getragen. b) Klima. Es ist in keinem Teile Deutschlands günstiger als hier. Im Osten, Westen, Norden von hohen Randgebirgen umgeben, bleibt die Ebene vor den rauhen Winden aus diesen Himmelsrichtungen bewahrt; dagegen haben die feucht- warmen Südwestwinde freien Zutritt. c) Die Niederschläge der Ebene sind im Osten und Norden reichlicher als im Westen. i

2. Das Deutsche Reich - S. 30

1905 - Berlin : Mittler
30 Er gleicht hinsichtlich seiner Entstehung, Bodenzusammensetzung, Erhebung und Abfälle fast ganz genau seinem Gegenüber, dem Schwarz - walde. Seine höchste Erhebung besitzt er im 1424 m hohen Sulzer Beiehen. 2. Nachdem man nach Norden zu ein leicht gesenktes Bergland, das sogenannte Wasgaubergland, überschritten, gelangt man zum nördlichsten Teile des Westrandes der Tief- ebene, nämlich zu der Hart und der Gruppe der Donners- berge. Die erstere besteht aus einem plateauartigen Buntsandsteingebiet, das durch eine tiefe Einsattlung von den Porphyrkegeln der Donners- berge getrennt ist. Ein Schienenweg, der Mannheim, Kaiserslautern und Metz verbindet, benutzt diese Senkung. Die Hart samt den Donnersbergen teilen die Pfalz in zwei wirt- schaftlich grundverschiedene Gebiete, nämlich Westrich und Vorderpfalz. Worin äufsert sich der liolie wirtschaftliche Wert der ober- rheinischen Tiefebene und ihrer Randgebirge? Vor allen Dingen im Bodenbau. Jede Gegend erhält durch ihre Bodenerzeugnisse ein charakteristisches Gepräge. Daher zerfällt die ganze Landschaft in mehrere landwirtschaftliche Bezirke. I. Bodenbau. 1. Ackerbaubezirke. Neben unsern wertvolleren Getreidearten werden vor allem Handelsgewächse angebaut. Im ganzen Elsaß sind 5 °/0 des Bodens dem Raps-, Rübsen- und Flachsbau gewidmet. Der Breisgau liefert Zichorie, das Hanauer Land Hanf, die Ebenen von Straßburg, Speier, Worms, Mainz und Darmstadt erzeugen hauptsächlich Zuckerrüben, Worms und Mainz auch noch Spargel in großer Fülle. 2. Weinbaubezirke. Der Weinbau wird besonders begünstigt durch den Kalk- gehalt der Lößschichten, der die Wärme der Sonnenstrahlen gierig aufsaugt und so zur schnelleren Erwärmung des Bodens erheblich beiträgt. Zwar wird er in allen Gegenden der Tiefebene betrieben (über 25 000 ha sind allein im Elsaß mit Wein bepflanzt), jedoch wird er am meisten in folgenden Bezirken gepflegt: A

3. Das Deutsche Reich - S. X

1905 - Berlin : Mittler
Quellen zum 1. und 2. Abschnitt. Katzen, Das deutsche Land. Supan, Grundzüge der physischen Erdkunde. Xedderich, Wirtschaftsgeographische Verhältnisse im ostfälischen Hügel- und Tieflande. Günther, Der Harz. Regel, Thüringen. Sommer, Landeskunde von Schlesien. Partsch, Oberschlesien. Wahnschaffe, Ursachen der Oberflächengestaltung des norddeutschen Flach- landes. Dorn, Die Seehäfen des Weltverkehrs. Meitzen, Uhrenindustrie im Schwarzwalde. Rausch, Sonneberger Spielwaren-Industrie. Borgius, Mannheim und die Entwicklung des südwestdeutschen Getreide- handels. Menzel, Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen. Wickert, Der Rhein und sein Verkehr. Lange, Hausindustrie in Schlesien. Struwe, Der Hopfenhandel. Senkel, Wollproduktion und Wollhandel im 19. Jahrhundert. Schneider, Petroleumhandel. Stillich, Spielwaren-Hausindustrie des Meininger Oberlandes. Hisserich, Die Idar-Obersteiner Industrie. Senst, Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürn- berg und Fürth. Banniza, Berg- und Hüttenwesen des Oberharzes. Paxmann, Die Kaliindustrie. Engel, Obstbau und Obsthandel im Großherzogtum Baden. Meyer, Lesebuch der Erdkunde. Credner, Elemente der Geologie. Pütz, Erd- und Völkerkunde. Schillmann, Geographie in Bildern. Kerp, Die deutschen Landschaften. Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands. Statistische Jahrbücher, Handelskammerberichte, Fach- und Zeitschriften. Quellen zum 3. Abschnitt. Merckel, C., Münch u. a.. Der Weltverkehr und seine Mittel. Rotschild's Taschenbuch für Kaufleute. Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands.

4. Das Deutsche Reich - S. 3

1905 - Berlin : Mittler
— 3 — Schichten von Konglomeraten, wie Sandstein (Grauwacke), Kiesel und Tonschiefer, welch letzterer aus dem verwitterten kristallinischen Schiefer und den ältesten Ausbruchsgesteinen (Granit) gebildet worden ist. Sie um- schließen die ältesten Beste der organischen Urwelt. Auf den Verwitterungsmassen dieser Gesteine bildeten sich im Verein mit einem tropischen Klima undurchdringliche Wälder von Farnen und Schachtelhalmen; durch Umwälzungen auf der Erdoberfläche wurden sie dem Untergange geweiht und unter Ablagerungen von sandigen, tonigen und kalkigen Stoffen begraben. Unter völligem Luftabschluß verkohlten sie und bildeten die Steinkohlenformation. Unmittelbar auf dieser ruht das mächtige Konglomerat des Kot- liegenden und des Zechsteins, eines kupferhaltigen Tonschiefers, welche beide die Dyas (das Paar) bilden. 2. Das sekundäre Zeitalter oder Mittelalter der Lebewesen, die Bildungszeit der sekundären Systeme, betrachtet man als eine ruhigere Periode in der Entwicklungsgeschichte der Erde. Ihr verdanken die Trias-, Jura- und Kreideformation ihre Entstehung. Die Trias besteht aus Buntsandstein, Muschelkalk und Ke up er. Während der Buntsandstein in der Hauptsache als eine Strand- bildung aufzufassen ist, erweist sich das Gestein des Muschelkalks als eine marine Bildimg, der Keuper hingegen in seinen Sandstein- und Mergel- lagern als eine Süß- und Meerwasserablagerung und der Mergel als ein Gemisch von Ton und Kalk. Die Juraformation ist wiederum eine marine Bildung, die eine große Zahl von Versteinerungen aller Art umschließt. Ihre Entstehung ist den sogenannten Jurameeren zuzuschreiben, die von verhältnismäßig geringer Ausdehnung waren. Sie setzt sich aus schwarzen, braunen und weißen Massen zusammen. Während in den beiden ersten Kalkarten Kalke, Tone, Schiefer und Mergel miteinander abwechseln, sind die weißen Massen aus hellen Korallenkalk en aufgebaut worden. Das letzte Gebilde dieser Zeit ist die Kreideformation, ein Pro- dukt der Kreidemeere, die eine erheblich größere Ausdehnung als die Jurameere hatten. 3. Die Neuzeit, auch Tertiärzeit genannt, hat das Antlitz der Erde in ihren Hauptzügen ausgebildet; denn sie ist als eine Periode besonders lebhafter Gebirgsbildung zu betrachten. Unsere Hochgebirge verdanken diesem Zeitalter, besonders der mittleren Tertiärzeit, ihre Entstehung. Die Salz-, Gips- und Braunkohlenlager sind gleichfalls in dieser Zeit , gebildet worden. Das Material zu den letzteren lieferten die Koniferen' "v Palmen, Laubhölzer und Torfmoore. fb*»*'!** / ¿j- Die Braunkohlenlager sind überall (man findet sie fast nur in Nord- \ fj" / deutschland) von ungeheuren Massen einer lockeren Erdschicht, dem so- genannten Diluvium, bedeckt. Dies ist ein Gebilde der Jetztzeit oder Quartärperiode, die man wegen des Auftretens des Menschen auch die anthropozoische nennt. Auf eine bisher noch nicht völlig aufgeklärte Weise fand zu dieser Zeit auf der nördlichen Halbkugel eine enorme Temperaturabnahme statt, die ein gewaltiges Anwachsen polarer Gletschermassen im Gefolge hatte. Sie reichten von Skandinavien bis zur Mündimg des Bheins und bis zu den deutschen Mittelgebirgen und überdeckten die Gegend zwischen ihnen und der Ostsee mit dem älteren Schwemmland (Diluvium) zu wiederholten Malen. Die erste Eiszeit lieferte den unteren Geschiebelehm (ein Gemisch 1*

5. Das Deutsche Reich - S. 5

1905 - Berlin : Mittler
— 5 Als eine Folge dieser geologischen Vorgänge ist die merkwürdige Erscheinung anzusehen, daß Deutschlands Bodenoberfläche eine seltene Mannigfaltigkeit zeigt und in ihr alle Erdformationen in größerem oder geringerem Umfange anzutreffen sind. So findet man aus der Quartärzeit (Jetztzeit) : a) das Alluvium oder jüngere Schwemmland in den aus- gedehnten Marschen der Nordseeküste, ( b) das Diluvium oder ältere Schwemmland im ganzen norddeutschen Flachlande, in der oberrheinischen Tiefebene und auf dem größten Teile der oberdeutschen Hochebene. Tertiärzeit (Neuzeit): Die Braunkohlenformation oder das Tertiär in fast allen Landschaften des Reiches in bald größerer, bald kleinerer Ausdehnung verteilt. Umfangreichere Tertiärlandschaften zeigen sich namentlich am Nordfuße der Alpen, westlich der süd- deutschen Hochebene und im norddeutschen Flachlande, be- sonders im östlichen Teile, wo auch der Bernstein in ihnen gefunden wird. Jedoch lagert das Tertiär hier meistens unter der lockeren Decke des Diluviums. Sekundärzeit (Mittelalter): a) Die Kreideformation in den Uferlandschaften der sächsischen Elbe, wo sie in Gestalt gewaltiger Sandstein- säulen, -blocke und -quadern die sächsische Schweiz bildet, ferner im nördlichen Vorlande des Harzes und in der Tief- landsbucht von Münster. Als eigentlicher Kreidefelsen tritt sie nur auf Rügen an die Oberfläche. b) Die Juraformation. Sie setzt sich vorwiegend aus schwarzem, braunem und weißem Kalk zusammen und bildet die nördliche Kette der deutschen Alpen (Kalkalpen), den deutschen Jura, die Westseite Lothringens und die nördliche Umrandung des deutschen Mittelgebirges, besonders des Weser- gebirges. c) Die Trias. Sie bildet den größten Teil der von der Juraformation umrahmten Landschaften und hat nächst den Schwemmlandflächen die größte Ausdehnung in Deutschland. Es zählen zu ihr nicht nur die drei Stufenlandschaften des südwestdeutschen Beckens, sondern auch die nördliche und nordöstliche Fortsetzung derselben jenseit der Mainlinie, näm- lich das Weserbergland und die Thüringer Mulde.

6. Das Deutsche Reich - S. 38

1905 - Berlin : Mittler
— 38 - b) Obstbau. In Württemberg zählt man ca. 10 Mill. Obstbäume (d. i. */9 aller preußischen Obstbäume). Eine ganz hervorragende Rolle spielt in beiden Stufen- ländern c) der Weinbau. Die Gegend des mittleren und unteren Neckar (Neckarbergland) bildet den Mittelpunkt des württembergischen Weinbaus und ist gleichzeitig eine deutsche Weinlandschaft ersten Ranges. Durch vorzügliche Sorten zeichnet sich die Gegend von Heilbronn aus; der Kalkgehalt des Bodens begünstigt auch hier den Anbau. Von den 16 000 ha Weinland in Württemberg entfallen allem auf den Neckar- kreis drei Viertel und von 188 000 hl Most im Werte von 7,2 Mill. Mark 140 000 hl ün Betrage von 5,7 Mill. Mark (1902). Den zweiten Weinbaubezirk bildet der Maingau in dem bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken. Der Anbau reicht von Bamberg über Kitzingen, einen hoch- bedeutenden Weinstapelplatz mit 70 Weinhandlungen, bis unterhalb W ürzburg. Diese Stadt ist der Sitz der bayerischen Hofkellerei und eines in hohem Ansehen stehenden Weinhandels. 300 Weinhändler versenden von hier das köstliche Naß nach allen Himmelsgegenden. d) Hopfenbau. In der Kultur dieser Pflanze steht der Bezirk Mittelfranken im Reiche obenan. Das Klima des Beckens ist im allgemeinen mild; Nordwinden ist durch Gebirge der Zugang verwehrt, und die Niederschläge sind mäßig. Daher gedeiht hier der Hopfen in zahlreichen Gärten der Ebene, an den Abhängen des Jura und der Frankenhöhe. Wahre Waldungen bilden die Hopfenpflanzungen und machen das Becken zu Bayerns »Hopfen- garten«, dessen Mittelpunkt Spalt ist. Fast 11 000 ha dienen der Kultur, d. i. das Doppelte der Anbaufläche in Württemberg und fast die Hälfte der in ganz Bayern dem Hopfenbau gewidmeten Fläche. Daher ist auch der Ertrag bedeutend ; er belief sich (1902) auf 55000 dz, d. i. 1/i des im Reiche gewonnenen Hopfens. Den Hauptmarkt bildet Nürnberg. Einen zweiten Hopfenbaubezirk treffen wir um Rottenburg und Tübingen (Württemberg). Von der Gesamtproduktion an Hopfen in Württemberg entfällt allem auf den Schwarzwaldkreis x/s (17 700 dz). e) Gemüsebau. Zwischen Jura und Steigerwald erweitert sich das Maintal kesselartig. In der Mitte des von Norden nach Süden sich erstreckenden, durch be- waldete Höhen allseitig geschützten und durch hohe Fruchtbarkeit (ehe- maliger Meeresboden) ausgezeichneten Kessels liegt.

7. Das Deutsche Reich - S. 9

1905 - Berlin : Mittler
— 9 — sodann alle Futterkräuter, Wurzel- und Handelsgewächse ge- deihen vorzüglich auf ihm. Die Alluvialbildungen der Seen und Flüsse geben wohl ein vorzügliches Weideland (Marschen), sind aber wegen ihres hohen Feuchtigkeitsgehalts für den Körnerbau wenig geeignet. An besonders feuchten Orten, die den üppigsten Graswuchs gestatten, bildet sich durch innige Verbindung von vermodernden Pflanzenresten und Erdkrume der Humusboden. Im all- gemeinen ist er kraftlos, weil arm an mineralischen Nähr- stoffen. Das auf ihm geerntete Getreide liefert daher mehr Stroh als Körner. Jedoch erweist er sich für Mergelauffuhr sehr dankbar. In verschiedenen Gegenden des deutschen Reiches, wie im oberen Rheintal (oberrheinische Tiefebene), in der Magde- burger Börde und am Fuße der Sudeten, trifft man eine Bodenart an, die wegen ihrer gelblichen Färbung und der ihr eigenen großen Fruchtbarkeit dem Lehmboden sehr ähnlich sieht; es ist der Löß. Er verdankt seine Entstehung teils der ablagernden Tätig- keit des Wassers, weshalb man auch eine große Menge von Schnecken und Muscheln in ihm findet, teils aber auch der abtragenden und wieder aufschichtenden Wirkung der Winde. Wie äufsert sich der Einflnfs des Klimas auf den Bodenbau ? Das Klima oder die Witterung ist im wesentlichen ein Produkt von Temperatur, Regen und Wind. Diese üben einzeln oder vereint eine einschneidende Wirkung auf den Bodenbau aus. So steht die Entwicklung von Wiesen und Weiden in einem hervorragenden Abhängigkeitsverhältnisse von den Niederschlagsmengen. Je größer dieselben, um so üppiger gedeiht der Graswuchs. Darum ist ja auch die gesamte Nordseeküste mit Marschen so reich gesegnet; darum nehmen auch die Weiden der ober- deutschen Hochebene, des Erzgebirges, der Sudeten, des hohen Venn und am Niederrhein so bedeutende Strecken ein. Wo aber reichliche Niederschläge mit hohen Sommer- temperaturen sich vereinigen, da wird der Bodenbau be- sonders begünstigt. Tritt infolge geschützter Lage die Vegetationszeit sehr früh ein und dauert dieselbe bis in den Herbst hinein, dann kann mehrmals geerntet werden, wie das die ober-

8. Das Deutsche Reich - S. 10

1905 - Berlin : Mittler
10 — rheinische Tiefebene deutlich zeigt. Handelsgewächse, wie Tabak, Hopfen, Zichorien, Hanf und Mohn, gedeihen dann vorzüglich. Wirken jedoch in einem Gebiete hohe Sommer- temperaturen und geringe Bewölkung zusammen, so ist dies, natürlich immer unter Voraussetzung der entsprechenden Bodenzusammensetzung, ganz besonders für den Wein- und Obstbau günstig. Daher eignet sich auch die Rheinebene mit ihren seitlich gelegenen Tälern in so hervorragender Weise für diese Kulturen. In Gegenden mit ausgedehnten Sandflächen (Mark Brandenburg) sind viele Regentage mit nicht zu großer Er- giebigkeit für den Anbau von Halmfrüchten besonders er- wünscht. So förderlich auch ergiebige Niederschlagsmengen im Sommer dem Stoppelfruchtbau sind, so hinderlich können sie jedoch leicht der Getreideernte werden, deren Güte nicht selten darunter empfindlich leidet. Höhere Temperaturen im Spätherbst begünstigen die Bearbeitung des Bodens zwischen Ernte- und Saatzeit. Heftige, lange anhaltende Stürme sind der Auf- forstung mancher Gegenden sehr hinderlich; dagegen ist ein hoher Feuchtigkeitsgehalt der Luft derselben dienlich. gl. Die natürlichen Landschaften. (Allgemeines.) Die Lage des deutschen Reiches im Gradnetz. Deutschland liegt auf der östlichen Hälfte der nördlichen Erdhalbkugel; es erstreckt sich vom 6. bis 23.° ö. L. (Greenwich). Es reicht ferner vom 47. bis zum 56.° n. Br. und dehnt sich somit durch etwa 9 Breitengrade aus. (Genau bezeichnet, hegt der südlichste Punkt 47° 16', der nördlichste 55° 53' n. Br., der westlichste 5° 52' und der öst- lichste 22° 53' ö. L.). Welche politische Lage hat Deutschland? Mit Recht hat man es das »Herz« Europas genannt. Drei Groß- und vier Kleinstaaten umschließen es un- mittelbar in einem großen Kranze.

9. Das Deutsche Reich - S. 14

1905 - Berlin : Mittler
— 14 — Gliederung- : a) physische. Die innere Hochfläche wird durch das Donautal in zwei ungleich große Teile zerlegt: die süd- deutsche und die oberpfälzische Hochebene. b) politische. Es umfaßt den größten Bruchteil des Königreichs Bayern : Schwaben, Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz und die südlichen Zipfel von Württemberg und Hohenzollern (Sigmaringen) und den Ostzipfel von Baden. Größe. Der größte Teil des Vorlandes, Bayern, erreicht fast die doppelte Größe der Provinz Brandenburg (76000 qkm) mit 6,2 Mill. Einwohnern. Volks dichte. In den meisten Gebieten wohnen auf 1 qkm kaum 40, in der Nähe der Großstädte 50, vereinzelt 100 Menschen; im bayerischen rechts des Rheins durchschnitt- lich 76,4, links des Rheins 140,3. Die deutschen Kalkalpen. Lage. Sie reichen vom Bodensee bis zur Salzach und zerfallen in Algäuer, bayerische und Berchtesgadener Alpen. Welches Landschaftsbild zeigen die Algäuer Alpen? Sie sind die anmutigsten und lieblichsten unter den deutschen Kalk- alpen. Vom Fuße bis fast hinauf zum Gipfel ziehen sich saftig grüne Matten, die mehr als 20% des Bodens einnehmen und mehrmals gemäht werden können. Wie ist die Fruchtbarkeit des Algäus zu erklären? Die bedeutende Futtermenge hat ihren Grund in dem Wasserreichtum (bis 2000 mm) und in dem tonreichen, leicht verwitternden Mergelschiefer, der alle Täler und Höhen überdeckt. Welche Erwerbsquellen ergeben sich hieraus für die Be- wohner des Algäus? Das ziemlich rauhe Klima der Höhen und die sehr zeitig eintretenden Nachtfröste sind dem Getreidebau wenig zu- träglich. Dafür bieten die kräftigen Weiden der Berge und Täler zahlreichen Rinder- und Ziegenherden reichlich Futter. Daher ist die Almwirtschaft eine wichtige Erwerbsquelle der Algäuer Bevölkerung. Den Hauptort bildet Kempten, schon in der Ebene ge- legen. Es ist seit frühester Zeit ein Stapelplatz für den

10. Das Deutsche Reich - S. 46

1905 - Berlin : Mittler
46 Auch das Tal der Mosel ist von höchster landschaftlicher Schönheit und gibt dem Reintal wenig nach. Welchen wirtschaftlichen Wert haben Klima und Boden im rheinischen Scliief'ergebirge? Auf den weiten Hochebenen ist das Klima rauh und un- freundlich. Die fast beständig herrschenden, heftigen Winde, die kühlen Nächte und die großen Mengen kalter Niederschläge wirken auf den Pflanzenwuchs äußerst ungünstig. Außerordentlich günstig ist dagegen das Klima in den Tälern und in der Ebene, wo die mittlere Jahrestemperatur -f- 10° C beträgt. Zu dem milden Klima gesellt sich noch eine hohe Ertragsfähigkeit des Bodens, der aus jüngeren, lockeren Erdschichten (Diluvium und Alluvium) von meist lehmiger Beschaffenheit besteht. Die wichtigsten Zweige des Bodenbaues. 1. Ackerbau. Infolge der günstigen Vorbedingungen für einen üppigen Pflanzenwuchs haben sich (abgesehen von den Höhen) Ackerbaubezirke gebildet, die sich durch hohe Ernte- erträge auszeichnen. Es sind die Becken von Trier, Neuwied, der unteren Lahn, die rheinische und die münstersche Bucht. Die letztere zeigt in der Senne, dem Quellgebiete der Ems und Lippe, teils sandigen und trocknen, teils sumpfigen Boden. Dagegen gehört der südliche Teil, zwischen Haar und Lippe (Hellweg und Soester Börde), zu den besten Getreide- landschaften des Reiches. Daher erfreuen sich die Bauern dieser Gegend großen Wohlstandes. Die bedeutendsten Städte sind Münster und Soest. Im ganzen kommen 46 °/0 des Bodens auf Acker- und Gartenland, 31 °/0 auf Waldungen und 8 °/0 auf Wiesen und Weiden. 2. Dementsprechend ist auch die Viehzucht erheblich. Ihren Hauptsitz hat sie in den grasreichen Strichen des Niederrheins, im sogenannten Kempener Lande. 3. Wein- und Obstbau. Die zahlreichen Zuflüsse des Rheins haben das Schiefergebirge vielfach zerstückelt und tiefe und enge, hundertfach gewundene Talfurchen geschaffen; die steilen Abhänge dieser Täler sind dicht mit Reben bepflanzt und bilden berühmte Wein baubezirke. Es sind die Täler
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